Forschung für faire Schokolade

Gastbeitrag FIBL – Autorin: Kashina Perlinger

Seit Herbst 2019 arbeiten wir zusammen mit SCHÖKI an einem gemeinsamen Forschungsprojekt, finanziert durch den Schweizer Nationalfonds im Rahmen des NFP73 Programmes zu Nachhaltiger Wirtschaft. Ziel des Projektes ist es, Möglichkeiten und Ansätze in der Wertschöpfungskette von Schokolade zu entwickeln und deren Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung der Landwirte zu analysieren. Dafür erarbeiten das FiBL und SCHÖKI unterschiedliche innovative Massnahmen, wovon eine konkret mit den KakaoproduzentInnen, mit denen SCHÖKI zusammenarbeitet, in Uganda umgesetzt werden soll. Anschliessend soll wissenschaftlich bewertet werden, inwiefern die umgesetzte Massnahme zu einer Verbesserung der Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette beigetragen hat. Wir hoffen, dass wir mit unseren Ergebnissen den Handel und die Schokoladenindustrie dazu motivieren können, den Kurs hin zu echter Fairness einzuschlagen.

Zunächst möchten wir das Forschungsinstitut sowie uns genauer vorstellen: Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau hat seinen Hauptsitz im aargauischen Frick (CH) und ist weltweit einer der Vorreiter in der Forschung zu biologischen Landbau. Neben Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen des Biolandbaus sowie internationaler Entwicklungszusammenarbeit verfügt das FiBL ausserdem über spezielles Know-how in der Nachhaltigkeitsbewertung entlang von Wertschöpfungsketten.

Wir, Lina und Kashina, arbeiten innerhalb des Forschungsprojektes am FiBL. Während Lina als Doktorandin langfristig ihre Dissertation in dem Projekt anfertigt, beleuchtet Kashina für ihre Abschlussarbeit die Beziehungen zwischen den Akteuren entlang der SCHÖKI-Schokolade.
Als Forschungsinstitut wollen wir SCHÖKI behilflich sein eine Strategie zu erarbeiten, wie sie die Schokolade langfristig noch fairer, nachhaltiger und transparenter machen können. Ein wichtiger Baustein ist dabei der Aspekt der „Nachhaltigkeit“. Wir haben uns gemeinsam die Frage gestellt, wie können wir Biodiversität fördern und die KakaoproduzentInnen zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft, zum Beispiel durch Agroforstsysteme, motivieren? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, reisten wir zusammen mit einem Kollegen für mehrere Wochen nach Uganda. Dort führte uns die Reise zunächst in die Hauptstadt Kampala, in welcher wir eine Woche ein umfassendes theoretisches Training durchführten.

Anschliessend ging es für die praktische Durchführung der Feldstudie ins Landesinnere in Richtung Nord-Osten, genauer gesagt in die Region Mukono, wo sich die ausgewählten landwirtschaftlichen Betriebe befinden. Dazu zählen natürlich auch die 40 KakaoproduzentInnen, mit welchen SCHÖKI eng zusammenarbeitet. Um wissenschaftlich valide Ergebnisse zu gewährleisten wurde die Anzahl der KakaoproduzentInnen für die Stichprobe auf ca. 200 Betriebe erweitert. Bei allen ausgewählten LandwirtInnen wurde gleichermassen eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsanalyse der Kakaobetriebe durchgeführt, um eine Massnahme zu entwickeln, die genau auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Welches Instrument dabei eingesetzt wurde und wie die Datenerhebung in Uganda genau aussah, erfahrt ihr in unserem nächsten Blog-Beitrag.